Donnerstag, 29. April 2010

BIN WEG - ZUM ANGELN MIT LESERN

Nun ist es 21:33 und ich verlasse gleich die Redaktion, und zwar für ein paar Tage zum Fischen. Bis zu meiner Rückkehr wird Redaktionskollege Peter Wahl sich um unseren Blog kümmern. Also sage ich "Tschüss" und wünsche Ihnen allen eine gute Zeit und eine gute Fischerei. Ihr Thomas Michael

BRANDNEUE DVD - THE COMPLETE CAST

Ein gepolsterter Umschlag, mit Luftpost frankiert, aus Wales? Sollte das etwa schon Hywels neues Wurfvideo sein? Tatsächlich. Mein alter Freund Hywel Morgan hatte mir erst kürzlich von seinem neuen Video-Projekt berichtet. Und heute in der Mittagspause habe ich es mir angesehen. Kurz gesagt: Fantastisch! Ein MUSS für jeden Fliegenfischer, der die englische Sprache versteht. Hywel zeigt und erläutert in der für ihn typischen, sympathischen Art und mit überaus griffigen, exakten und nachvollziehbaren Erläuterungen alle Würfe, die für die fliegenfischereiliche Praxis sinnvoll, wichtig und relevant sind. Jede Wurflektion kann über ein Menü ausgewählt und angeschaut werden und umfasst jeweils eine vierstufige Erläuterung.

1) Technique: Zunächst zeigt und erklärt Hywel die jeweilige Wurftechnik.
2) Practise Technique: Es folgt eine exakte Übungsanleitung.
3) Common Faults: Hywel zeigt die häufigsten Fehler, die man bei der Technik machen kann und wie man sie vermeidet.
4) Practical Application: Die Anwendung der Wurftechnik beim praktischen Fischen.

Folgende Techniken werden auf der DVD behandelt: Rollwurf, Überkopfwurf, Schnurschuss, Leerwürfe, einfache Zugunterstützung, Doppelzug, verlängerter Doppelzug (extended Double Haul), Switchcast (Jump Roll), Cut Cast (Snap-T), Snake Roll (Switchcast mit Richtungswechsel), Snake Lift (Rollaufnahme), Z-Lift (Z-Aufnahme beim Trockenfischen stromab), Catch Cast (Fliege zur Hand), Safety and Laydown Cast (Techniken bei widrigen Winden).
Falls Sie Hywel Morgan noch nicht kennen: Hywel ist ein weit über die Grenzen des United Kingdom bekannter Fliegenfischer- und Wurf-Guru. Er ist ein Mann der Fischpraxis, obwohl er im Casting-Sport gleichermaßen engagiert wie überaus erfolgreich ist: "World Games Accuracy Casting Champion", "European Distance Casting Champion", "European Silver Medalist (Zielwurf)" sind nur einige von vielen Titeln, die er sich im sportlichen Wurf-Wettstreit mit der Fliegenrute erkämpfte. Er hält 14 britische Casting Rekorde, wurde sechsmal "All Round British Champion" und hat bisher rund 100 weitere Siegertitel. Seit vielen Jahren kenne und schätze ich Hywell als einen extrem hochqualifizierten Wurflehrer und Fliegenfischer, der sich weder selbst zum Wurfguru ernannt noch den geringsten Hauch von Star-Allüren hat. Und so ist auch sein neuer Lehrfilm: Praktisch, sinnvoll, durchdacht, methodisch und didaktisch erstklassig.
Sie können die DVD "THE COMPLETE CAST" im Internet direkt bei Hywel für £ 19,99 zuzügl Versandkosten bestellen. Besuchen Sie seine website: www.hywelmorgan.co.uk

ZEBCO TV ONLINE

ZEBCO SPORTS EUROPE hat jetzt sein eigenes Video-Webportal online gestellt. Unter www.zebco.tv finden Sie ab sofort bewegte Bilder rund um die sechs vertretenen Marken BROWNING, QUANTUM, RHINO, ZEBCO, FIN-NOR und VAN STAAL. ZEBCO.TV bietet seinen mehr als 200 Test- und Teamanglern in Europa eine Plattform, wo sie alles - von einzelnen Filmsequenzen bis hin zu ganzen Filmen - einstellen können. Marketing-Manager Frerk Petersen: “Noch vor wenigen Jahren musste man Teamangler anhalten, wenigstens mal paar vernünftige Fotos für z.B. die Katalogproduktion abzuliefern. Heute wächst indes der Anteil rasant, die auch eine Videokamera mit ans Wasser nehmen. Einfachere Aufnahme- und Verarbeitungstechniken machen es möglich. Es wäre jammerschade, wenn wir keine eigenständige Plattform geschaffen hätten, um die spannenden und informativen Aufnahmen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!” Zum Start stehen schon knapp 60 Filme und Filmsequenzen online, in markenbezogene Rubriken unterteilt, wobei Produktvorstellungen und praxisbezogene Tipps im Moment noch überwiegen. Sicher wird in Kürze der Anteil spannender Fang- und Drillszenen ansteigen. Wir sind schon gespannt darauf, wann die ersten Clips in den Rubriken VAN STAAL und FIN-NOR online sind.

Im Internet anschauen unter: www.zebco.tv

Mittwoch, 28. April 2010

GUTES LACHSFISCHEN MUSS KEIN VERMÖGEN KOSTEN

Der Mensch neigt zum Generalisieren. Heute sprach ich mit Manfred Raguse, dem Gründer des NORWEGIAN FLYFISHERS CLUB, über genau dieses Thema. Denn auch was die Lachsfischerei an den Top-Strecken des NFC an der Gaula betrifft, versehen viele Angler diese Option ungeprüft mit dem Stempel "fur mich zu teuer". Wegen dieses Vorurteils gehen sie an vermeintlich preiswerte öffentliche Lachsstrecken, ohne überhaupt zu hinterfragen, welche Möglichkeiten der NFC seinen Gästen bietet. Ohne Zweifel haben die besten Wochen exklusiver Fischerei hier ihren Preis, doch bietet der NFC auch Termine auf einem Preislevel an, das für jeden ambitionierten Lachsfischer hochinteressant ist. Beispielsweise schon ab etwa 1.400 Euro pro Woche während der Nebensaison. Dafür fischen Sie mit dem beim NFC bewährten Rotationsprinzip erstklassige Beats, ohne Gedrängel oder "Anstehen" und haben realistische Chancen auf Lachse zwischen 4 und 8 Kilo. Wie die Fangberichte der Saison 2009 zeigen, werden zu dieser Zeit auch noch mit Meerläusen besetzte Frischaufsteiger gefangen, selbst Lachse über 10 Kilo sind im Bereich des Möglichen. Auch unser GLOBAL ANGLR Autor Sven Nedved, der als erfahrener Lachsfischer neben vielen anderern Destinationen auch regelmäßig bei Manfred Raguse an der Gaula fischt, erlebte im August 2009 gemeinsam mit seinem Junior wieder eine spannende und erfolgreiche Lachsfischerei, was die beigefügten Fotos dokumentieren. Wenn auch Sie im Jahr 2010 mit der Fliege auf Lachs fischen möchten, ohne dafür "ein Vermögen" zu investieren, dann informieren Sie sich doch einmal über die preiswerteren Optionen des NORWEGIAN FLYFISHERS CLUB. Schauen Sie in die Saisonberichte auf der Internetseite des NFC, bestellen die kostenlose NFC-Broschüre und sprechen mit Manfred Raguse und seinem Team über alle Details.

NFC im Internet: www.nfc-online.de
Büro Deutschland: Tel.: +49-40-5892302, Fax: +49-40-5892304
Büro Norwegen (während der Saison v. 1. Juni – 31. Aug.):
Tel.: +47-91393498, Fax: +47-72431101

Samstag, 24. April 2010

IMMER DIESE AMIS...

"Schönes Titelbild, aber warum zeigt Ihr einen Texaner auf einem deutschsprachigen Angelmagazin?", hörten wir jetzt aus der Leserschaft. Aber das ist doch gar kein Texaner, das ist der Oliver Schwenke vom Big Game Shop, der gemeinsam mit unserem Redaktionskollegen Stefan Schuller in Panama zum Fischen war. Ohne seinen coolen Hut geht Oliver nicht fischen. Schließlich braucht man in südlichen Gefilden einen guten Sonnenschutz. Mal wieder sieht man: Kleider machen eben doch Leute.

Freitag, 23. April 2010

EXTRA-TOUR ZU DEN MALEDIVEN IN SICHT

Zwischenzeitlich sieht unsere Interessentenliste für die nächsten Angelreisen mit Freunden und Lesern so aus, dass wir möglicherweise eine zusätzliche Tour in den Malediven auf die Beine stellen können. Damit eröffnet sich für drei bis vier weitere teamfähige und adrenalinsüchtige Fliegen- oder Spinnfischer die Möglichkeit, mit uns im Zeitraum Januar/Februar 2011 fischen zu gehen. Diese "Extra-Tour" würde entweder vor oder hinter die bereits geplanten Tourtermine geschaltet. Wenn Sie interessiert sind (und nicht schon mit uns bezüglich der 2011-er Malediven-Touren in Kontakt stehen), dann melden Sie sich doch einfach. Damit Sie wissen, um welche Art der Fischerei es geht, haben wir hier einen kleinen Clip mit Ausschnitten von einer der letzten Touren für Sie.



Wer mag, kann es natürlich auch etwas entspannter angehen, gemütlich auf den Flats waten und kleinere - aber keinesfalls schwächliche - Fische anwerfen...

Also - bei Interesse einfach eine Email an tom@globalangler.net schicken.

WFT ONLINE KATALOG

Auch der 148 Seiten starke Katalog von WFT World Fishing Tackle kann jetzt ganz bequem im Internet durchblättert werden. Besonders interessant finden wir das neue Spinnangel-Programm mit japanischen PENZILL Twitchbaitruten, den fantastischen Twitchbaits von IMA und VALLEY HILL und den japanischen Top-Monofilen und Fluorocarbonschnüren von TORAY auf den Seiten 86 bis 95. In allen anderen Produktsegmenten wie Ruten, Rollen, Schnüren, Tackle-Boxes und Bekleidung sind so viele Neuheiten für 2010 dazugekommen, dass es den Rahmen sprengen würde, hier darauf näher einzugehen. Schauen Sie einfach mal rein.

Hier ist der Link zum WFT Blätterkatalog

NEWS VON G.LOOMIS

Der 76-seitige Katalog von G.LOOMIS ist ab sofort auch im Internet als Blätterkatalog einsehbar. Neu im Fliegenrutenprogramm sind zwei viergeteilte 10 Fuß MAX GLX Ruten für das Czech Nymphing in Klasse 3 und 4 (S.9). Bei den Spinnruten gibt es eine neue Crankbait Serie mit 9 verschiedenen Modellen (S. 34+35) sowiedie WALLEYE und MUSKIE RUTENSERIEN mit 8 einteiligen Modellen für die modernen Methoden des Zander- und Hechtfischens (S.46 bis 49).Eine neue Rute zum Lachs-Trolling (S.53), 8 zweigeteilte FORCELITE Spinnruten für das klassische Spinnfischen auf Meerforelle und Lachs (S.55) und die neue PRO GREEN Salzwasser-Spnnrutenserie mit 9 ein- und zweiteiligen Modellen (S.62+63) sind mehr als genug Gründe, mal einen Blick in den Katalog hineinzuwerfen.
Hier ist der Link zum G.LOOMIS Blätterkatalog

Auch auf YouTube ist G.LOOMIS mit einigen Videoclips vertreten: http://www.youtube.com/fishwithgloomis

Und hier noch der Link zu den neuen G.LOOMIS Garantiebedingungen

Donnerstag, 22. April 2010

NEUES SPIELZEUG

Gespannt öffnete ich heute das Paket mit meinem neuen Spielzeug, das ich mir für die nächsten Fliegenfischer-Touren zugelegt habe. Aus der schützenden Neoprentasche gefingert, machte das Schmuckstück schon einen recht überzeugenden ersten Eindruck:

Eine NAUTILUS NV EIGHT-NINE in dezent seidenglänzendem Silber, das sich bestimmt neben einem Permit oder einem fetten Bonefish gut in die Szenerie einpassen wird.






















Mal dran drehen... ja, läuft perfekt und seidenweich, die Kurbel ist gut dimensioniert und liegt sympathisch zwischen den Fingern. Das Edelstah-Kontergewicht scheint das Gewicht der gegenüberliegenden Kurbel exakt auszugleichen. Mal mit viel Kraft an der Spule würgen... nein, kein Kontakt zwischen Spule und Gehäuse. Kein axiales Spiel festzustellen, die Achse scheint ausreichend dimensioniert und verschränkungsfrei befestigt zu sein. Mal an der Bremseinstellung rumdrehen... zunächst nur ganz sanfter Bremsdruck bei den ersten zwei Umdrehungen des Einstellknopfes. Der für die Praxis relevante Einstellbereich zwischen etwa 50 Gramm und ca. 1,5 kg Bremswiderstand befindet sich in der nächsten, vollen 360 Grad-Drehung des Einstellknopfes. Und danach kommt noch eine halbe Umdrehung bis zum Maximum, das ich auf rund 2,5 kg schätze - was man aber beim Fischen mit einem 8-er oder 9-er Outfit kaum brauchen wird. Die Bremse läuft bei allen Einstellung weich und ruckfrei an. Um festzustellen, ob sie auch bei einem langen "Run" ruckfrei arbeitet und was sie sonst noch kann, fehlt mir im Moment ein Fisch in passender Größe.
Der Rollenfuß passt prima in die Rollenhalter der Ruten, die ich gerade griffbereit habe. Die Spule lässt sich mit einem unverlierbar im Spulenzentrum auf der Kurbelseite angebrachten Schraubknopf bequem und fummelfrei aus dem Gehäuse lösen und wieder befestigen... und ist extrem präzise und filigran gedreht, gebohrt und gefräst. Völlig gratfrei und ohne jegliche Rattermarken, selbst an Stellen, die unerreichbar für eine Politur sind. Das Bremssystem samt Lagern und Ratsche sitzt, augenscheinlich wirklich wasserdicht gekapselt, zwischen einer schwarzen "Mütze" und einer rot eloxierten Alu-Rückwand. Soweit macht das neue Spielzeug einen exzellenten Eindruck. Dann werde ich mal Backing und Flugschnur draufkurbeln.


Was das Schmuckstück tatsächlich kann, werde ich nach einigen intensiveren Unterhaltungen mit diversen Flossentieren hier und/oder im Heft berichten.

unsere website: www.globalangler.net

ST. CROIX JETZT AUCH IN DEUTSCHLAND ERHÄLTLICH

Noch druckfrisch erhielten wir heute die Broschüre "Faszination Spinnfischen & Fliegenfischen" von der Firma RUDI HEGER. Auf 24 Seiten werden Neuheiten der renommierten Marke ST. CROIX sowie Komplett-ausrüstungen zum Fliegenfischen und einige ausgewählte Produkte wie Bekleidung von PATAGONIA, Wathosen und Zubehör vorgestellt. Die Firma RUDI HEGER hat aus dem amerikanischen ST. CROIX Spinnrutenprogramm die besten Modelle mit Blick auf die Bedürfnisse anspruchsvoller Spinnfischer im deutschsprachigen Raum herausgesucht. Neben verschiedenen interessanten zweigeteilten Spinnrutenmodellen, sowohl  für das Fischen mit der Stationär- als auch der Baitcast-Rolle, haben die mehrgeteilten PREMIER Reise-Spinnruten unsere Aufmerksamkeit geweckt. Kurze, ultraleichte und hochwertig ausgestattete Rütchen mit 1,80 bzw. 1,98m Länge und mit Wurfgewichten von 2-10, 4-15 und 8-20 Gramm, die man wunderbar auf jede Reise mitnehmen kann. Aber auch wegen einiger Qualitätsprodukte zu Schnäppchenpreisen lohnt ein Blick in die Broschüre. Polarisationsbrillen von SMITH (auch mit gelben Scheiben), Wat-Kombos (atmungsaktive Hose plus Schuhe) und das SST Jacket (die Kult-Watjacke von PATAGONIA) beispielsweise werden zu wirklich attraktiven Preisen angeboten. Die Broschüre gibt es als gedrucktes Werk bei RUDI HEGER, Tel.: ++49 (0)8662-7079, internet: www.rudiheger.eu oder - ganz bequem als Blätterkatalog am Bildschirm anzuschauen unter www.rudiheger.eu/spinnfischen


Mittwoch, 21. April 2010

JEDE MENGE ASCHE

Gerade rechtzeitig vor Eyjafjallajökulls Kapriolen landete Redaktionskollege Stefan Schuller wieder in heimatlichen Gefilden, Peter Wahl ist immer noch irgendwo im Nirgendwo und erst seit heute besteht leichte Hoffnung, dass ich meine Reise Ende des Monats tatsächlich planmäßig antreten kann. Es ist schon ernüchternd, festzustellen, welche weitreichenden Auswirkungen ein kleines geothermisches Ereignis auf unsere moderne Welt hat. Selbst unsere kleine Redaktion kann sich dieser Tatsache nicht entziehen. Man stelle sich vor: "Leider können wir wegen zu viel Asche in dieser Ausgabe des GLOBAL ANGLER keine aktuellen Reisereportagen bringen..." Nun, so weit wird es hoffentlich nicht kommen. Deshalb werde ich mich nachher voller positiver Gedanken an die Vorbereitung meiner Ausrüstung für die bevorstehende Tour machen, heute abend noch ein paar Fliegen binden und davon ausgehen, dass a) Peter heil nach Hause kommt und b) mein Flug nicht von neuerlichen Eruptionen und Großwetterlagen boykottiert wird.
unsere website www.globalangler.net

Freitag, 16. April 2010

VIDEO-DVD FÜR KENNER

Die 70er Jahre des letzten Jahrtausends in Key West. Eine andere Zeit, eine andere Welt. Eine Welt von Schatzsuchern, Hippies und Exzentrikern, von denen einige ihr Leben auf die für sie einzig wahre Fischerei konzentrieren: Der Jagd auf den großen silbernen Fisch mit der Fliege. Sandalen, Lulumba-Gedächtnis-krause und Stirnband, Sonnenbrillen mit runden Gläsern, Fliegenruten aus Hohlglas... der Film zeigt jene Epoche, als die Florida Keys noch weit, weit, unendlich weit von der heutigen touristischen Vermarktung entfernt waren, genauso weit wie das Salzwasserfliegenfischen von Kohlefaser und High-Tech Rollen. Kaum fünf Minuten des Filmes waren über den Bildschirm geflimmert, als ich gleichermaßen begeistert wie wehmütig realisierte, wie gerne ich dieses alte Key West erlebt hätte... Dazu die elektrisierenden Tarpon-Szenen... gewaltige Sprünge, rasselnde Kiemendeckel und das auf dem silbernen Schuppenpanzer gleißende Licht einer Sonne, wie sie nur auf die Keys scheint. Mangroveninseln, die über dem spiegelglatten Wasser in der Luft zu schweben scheinen, Tarponschwärme ziehen durch schillerndes Flachwasser, am Horizont wachen Türme von Kumuluswolken über eine Welt aus Türkis und Blau. Tarponfischende Freaks sinnieren vor der Kamera nach offenbar reichlichem Genuss rauchbarer Topfpflanzen darüber, was die Faszination des Tarpon ausmacht und warum die Begegnung mit diesem Fisch überhaupt nichts mit normalem Angeln zu tun hat. Den Beweis tritt der Film mit Aufnahmen vom Partyboat-Fischen an, die den krassen Kontrast zwischen "normaler" Angelei mit Blut und Gemetzel auf der einen und respektvollem, ehrfürchtigem Umgang mit einer bewunderten Kreatur auf der anderen Seite mehr als deutlich zeigen. Schon damals wurden Tarpon "boatside released", also vor dem Wiederfreilassen überhaupt nicht aus dem Wasser genommen! Vierzig Jahre sind vergangen, bis diese Praxis endlich zur allgemeingültigen Vorschrift in Florida wurde. Ja, diese zugekifften Fliegenfischer waren damals ihrer Zeit weit voraus.
Dieser Film ist einer der ersten "modernen" Angelfilme. Es gibt kaum kurze Schnittabfolgen, die Szenen dauern immer etwas länger, als es unser Auge von heutigen Produktionen gewöhnt ist. Nachdem das Gehirn des Zuschauers sich darauf eingestellt hat, gewinnt das Zuschauen eine ungewohnt enstpannte Dimension. Ohne reizüberflutende Non-Stop Action werden Details sichtbar, die in heutigen Filmen über das Tarponfischen kaum noch zu finden sind. Auch die im Vergleich zu modernen Produktionen mindere Bildqualität schmälert keinesfalls das Filmvergnügen, ganz im Gegenteil. Es ist ein Zeitdokument über das Tarponfischen, als es wirklich noch eine Domäne weniger Freaks war. Die Musik zum Film ist von und mit keinem geringeren als Jimmy Buffet - hierzulande allenfalls bekannt für sein Stück "Margaritaville" - ist dieser Musiker Kult und untrennbar verbunden mit dem ursprünglichen  Lifestile der Floriday Keys.
Dieser Film ist ist ein MUSS für den passionierten Tarponfischer. Allerdings nur für jenen, den mit dieser Fischerei etwas anderes verbindet als nur der Wunsch, einen großen Fisch mit der Fliege zu fangen.

Spieldauer 53 Minuten, Format 16:9
Bezugsquellen:   in U.S.A.      in Österreich über AOS

unsere website www.globalangler.net 

Freitag, 9. April 2010

LASST SIE LEBEN

Schon wenige Tage nach Erscheinen der Ausgabe 1-2010 erreichten uns etliche Leserstimmen. Darunter einige zu unserem Hai-Special, die ihr Bedauern darüber ausdrückten, dass in diesem Artikel so viele tote Fische abgebildet seien, was man vom GLOBAL ANGLER nicht gewohnt ist. Nun, schon als wir beschlossen, einen Beitrag über Haie zu verfassen, war uns klar, dass wir uns einem polarisierend wirkenden Thema stellen. Aber gerade deshalb hielten und halten wir es auch weiterhin für wichtig, auch solche Themen im GLOBAL ANGLER zu behandeln. Wer nicht nur die Fotos im Heft anschaut, sondern auch die Texte aufmerksam studiert, weiß, was wir damit meinen. Wenn wir mit unserem Artikel ein wenig dazu beitragen können, dass künftig weniger von Sportanglern gefangene Haie "verangelt" werden oder gar "am Galgen" enden, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Bei der Bildauswahl haben wir besonderen Wert darauf gelegt, Ihnen ästhetische Fotos von den faszinierenden Meeresräubern zu zeigen. Die Bilder, soweit nicht aus unseren eigenen Kameras, stammen ausnahmslos von Anglern, Guides und Kapitänen, die auch beim Haiangeln der Kreatur respektvoll und verantwortungsbewusst begegnen. Nur wenige von ihnen entnehmen dann und wann einen Hai zum Verzehr. So zeigen auch nur die Fotos der vom Kajak gefangenen Lachshaie auf S. 77 und eines der beiden Blacktip-Fotos auf S. 84 tote Fische. Die Haie auf den anderen Bildern wurden lebendig fotografiert.
Einige Leser dachten auch, dass die auf den Strand gezogenen bzw. an Bord geholten Haie tot oder zumindest verletzt gewesen sein müssten, weil man sie anderenfalls nicht hätte aus dem Wasser holen können. Wer jedoch Erfahrung im Händeln solcher Großfische hat, weiß, dass dies sehr wohl möglich ist, ohne den Fisch zu verletzen oder gar töten zu müssen. Man denke nur an Fotos beispielsweise von Segelfischen, die für ein Foto über den Transom gehoben und dann wieder releast werden. Wer die Fotos im Heft genau inspiziert, wird feststellen, dass weder Gaffspuren noch Blutlachen zu finden sind.
Haie überstehen wegen ihrer ungemein robusten Haut problemlos einen kurzen Aufenthalt auf dem Sandstrand. Ich habe oft Haie in den Bahamas dabei beobachtet, wie sie - auch ohne jede  menschliche Beteiligung - kurze Strandgänge machten. Sie trieben Kleinfische gegen eine Sandbank. Die Kleinfische versuchten, der Bedrohung durch Luftsprünge zu entkommen und landeten im Trockenen auf der Sandbank. Die Haie nahmen Anlauf, schwammen und robbten ihrer Beute nach, sammelten sie an Land ein und bugsierten sich schlängelnd und robbend zurück ins Wasser. Dieses Schauspiel wurde immer wieder an der selben Stelle bei gleichem Gezeitenstand geboten. Dort enstand auch das obige Foto von mir und einem Zitronenhai, der einen kurzen - aber diesmal zugegebener Maßen unfreiwilligen - Strandgang machte.
Stellt sich vielleicht abschließend die Frage, warum man einen nicht zum Verzehr bestimmten Hai überhaupt aus dem Wasser nimmt. Um ein Foto zu bekommen, das den ganzen Fisch zeigt. Natürlich geht das auch mit einer Unterwasserkamera innerhalb des Wassers, doch dann verlässt man den üblichen Wirkungskreis des Anglers. Und letztlich geht es in unserem Magazin ums Angeln.

unsere website www.globalangler.net